Kurz hielt ich die Luft an, als er plötzlich mein Handgelenk ergriff und mich zu sich zog. Doch ich hielt meinen Blick standhaft auf seine Augen gerichtet. "Ich habe keine Angst vor dir, Klaus", meinte ich und wusste gerade selber nicht, ob das wirklich so clever von mir war. "Ich will dich wirklich nicht wütend machen", versuchte ich deshalb, ihn irgendwie zu beruhigen. "Dann hast du eben keine Schwäche für sie, aber dennoch frage ich mich immer noch, ob dir nicht bewusst ist, dass deine Wut nicht sinken wird, wenn du alle schuldigen Personen einfach so umgebracht hast. Ist es dir das wert? Ich habe dir gesagt, dass ich mich freiwillig dir anschließen werde, also kannst du mir vertrauen." Immer noch hielt er mich fest, unsere Blicke fixierten einander und ich musste zugeben, dass vielleicht doch etwas wahres dran war, dass böse Jungs anziehend waren.

Ihre erste Aussage war gleich die Falsche. 'Die Kleine hatte also keine angst vor mir? Na das werden wir ja noch sehen. Dann werde ich sie eben lehren angst zu haben,' dachte ich wütend. Meine Augen sprühten vor Ärger und cih ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Mit meiner Hand umklammerte ich weiterhin ihr Handgelenk. "Glaube mir, du wirst ncoh Angst vor mir haben. Wenn du je dachtest, ich war mal wütend.....vergiss das schnell. Du hast mich noch nie richtig sauer gesehen meine Liebe,"knurrte ich. Als sie meinte sie will mich nicht wütend machen, hätte ich am liebsten laut aufgelacht. 'Nun ja, sie tat aber genau das Gegenteil!'
Allerdings bei ihren nächsten Worten, beruhigte sich mein Puls wieder etwas. Ich war verwirrt und auch verärgert aber vorallem verwirrt. Ich ließ es mir nicht anmerken....glaubte sie wirklich ich würde ihr eines Tages vertrauen? Ich vertraute ja nicht einmal meiner eigenen Familie. Mein eigen Fleisch und Blut! Mit der Zeit hatte ich gelernt, dass dich nicht nur deine Feinde hintergehen können, sondern auch deine Freunde!
"Mach dir keine Sorgen Liebes. Es tut mir gut andere zu töten und es macht mir Spaß. Also....ja. Das Gefühl die Menschen zu töten, die Angst vor mir haben und ihre Angst in ihren Augen zu sehen, bevor das Leben aus ihren Augen erlischt, ist eine wundervolle Genugtuung für mich!" raunte ich und lachte leise wegen ihrem leicht geschocktem Gesichtsausdruck. "Dennoch...ich bewunder deinen Mut, dich mir einfach so anschließen zu wollen. Wir werden sehen, was am Ende bei rauskommt!" sagte ich nachdenklich und trank noch einen Schluck von meinem Scotch.

Okay, irgendwie schien ich doch langsam mit der Angst in mir zu kämpfen. Ich wusste, dass ich immer weiter in die Scheiße reinrutschen und es immer schwerer sein würde, wieder herauszukommen. Höchstens mit dem Tod. Aber ich glaubte einfach nicht daran, dass Klaus so ein gefühlskaltes Monster war, zumindest nicht nur. Ich hatte es in seinen Augen gesehen, als ich Caroline erwähnte. Und mir war klar, dass ich mich gleich womöglich noch tiefer in all den Mist reinreiten würde, aber ich musste nun aufs Ganze gehen. Ich konnte nicht genau sagen, warum ich so sehr darauf pochte, dass Klaus etwas fühlte, aber es war nun einmal so. Vielleicht empfand ich eine kleine Spur Mitleid für ihn. Ich löste mich irgendwie aus seinem Griff und sah ihn arrogant an. "Weißt du, wenn du unbedingt Beweise für meine Loyalität brauchst, dann wird es dir jetzt sicherlich nichts ausmachen, wenn ich Caroline aufsuche und mit ihr ein kleines Katz- und Mausspiel veranstalte. Sie wollte ich sowieso schon früher los werden." Ich war im Begriff zu gehen und sehr gespannt auf seine Reaktion. Und doch stellte ich mir die eine entscheidende Frage: Warum kümmerte mich Klaus nur so?

Ich erstarrte, als Hayley tatsächlich gehen wollte um Caroline aufzuspüren und sie zu töten. 'Was sollte ich jetzt tun? Wenn ich sie machen ließe, würde ich die blonde Schönheit nie wiedersehen und wenn ich sie aufhalten würde, wüsste sie das sie vorhin recht gehabt hatte mit ihrer Vermutung.' Ich war in einem innerlichen Konflikt. Mein Stolz kämpfte gegen meine Zuneigung und Vernunft an. Ich überlgte hin und her und als Hayley schon fast draußen war, sprang ich auf und war blitzschnell vor ihr. Grinsend sah ich sie an. "Nein Liebes. Nicht jetzt. Später vielleicht und dann werde ich mich um den Gilbet-Clan kümmern!" sagte ich amüsiert und ging so ihrem kleinen Test, den sie wohl an mir ausprobieren wollte, aus dem Weg.
Ich merkte ganz genau wenn jemand mit mir spielte. Warum tat sie dies aber? Wollte sie unbedingt wissen, dass ich verliebt war? Dass ich Caroline Forbes begehrte? Das ich sie haben wollte? Sie besitzen will? Das alles fragte ich mich, doch eine richtige Antwort gab es nicht! Da müsste ich schon Hayley fragen, doch die Blöße würde ich mir jetzt nicht geben! "Vielleicht mag ich die Blonde ja doch ein wenig,"sagte ich schließlich, allerdings sehr emotionslos.

Ich war gerade an der Tür angelangt, als sich Klaus plötzlich mir in den Weg stellte. Fragend hob ich eine Augenbraue. "Und wenn mir aber jetzt danach ist, ein wenig Spaß zu haben?!" Ich wollte an ihm vorbeigehen, doch erneut wurde ich von ihm aufgehalten. Und da sollte mir mal einer sagen, dass er nichts für Caroline empfand. Auch wenn es nur wenig war. Ich sah ihm in die Augen und als er weitersprach, musste ich sogar ein wenig lächeln. "Weißt du, wenn du nicht so ein unglaublich großer Arsch wärst und nicht all die Leute um dich herum mit dem Tod bestrafen würdest, könnte ich dich wohl sogar ein bisschen mögen." Ich wandte mich von ihm wieder ab und setzte mich erneut an die Bar.

Als sie sich mir wirklich widersetzen wollte und sich an mir vorbeischieben wollte, stellte ich mich ihr erneut in den Weg. "Vergiss es meine Liebe. Ich sagte nein! Und das meinte ich auch so, verstanden?! Wenn du zu meiner Seite gehören willst, muss dir klar sein, dass du Befehle bekommen wirst und zwar von mir. Akzeptiere das oder sterbe,"sagte ich schlicht und einfach und sah sie eindringlich an. Obwohl ich noch immer etwas angenervt bin, musste ich bei ihrer letzte Aussage schmunzeln.
Als sie an mir vorbeiging hielt ich sie am Arm fest und trat von hinten sehr nahe an sie heran. "Ach bitte Liebes. Die Frauen stehen auf böse Kerle,"raunte ich ihr ins Ohr und ging dann lachend an ihr vorbei zurück zu meinem Platz. Dort sah ich sie amüsiert und auffordernd an, neben mir Platz zu nehmen. Schließlich kam sie auch und ich trank einen weiteren Schluck von meinem Scotch.

Ich saß wieder neben ihm. Was für ein wirklich widerlicher Kerl, aber trotzdem hielt mich irgendetwas jetzt hier und in SEINER Nähe. "Vielleicht stehe ich ja auch auf böse Kerle." Ich sah ihn an, um seine Reaktion ausmachen zu können, was gar nicht so leicht war. Dann sprach ich weiter. "Aber wahrscheinlich bist du mir eine Spur zu böse." Ich trank erneut und blickte dann in mein leeres Glas. Seine Worte hallten in meinem Kopf wider. 'Du bekommst Befehle von mir. Akzeptiere das oder stirb.' Super gemacht, Hayley. Wieso hast du dich überhaupt erst auf einen Drink mit ihm eingelassen? Aber steckte ich nicht schon davor so ziemlich im Schlamassel? Ich meine, er hatte sich vorher wohl bereits einen genauen Plan zurechtgelegt und in diesen hatte ich von Anfang an reingepasst. Also hieß es für mich wohl: Ich machte, was er wollte oder ich starb. Ganz einfach. Und irgendwie fühlte ich mich hin- und hergerissen, als hätte er mir all meine Sinne vernebelt. Diese dunkle Seite fing immer mehr an, mir zu gefallen. Aber auf der anderen Seite stand so viel auf dem Spiel. Ich würde damit Tyler und das Rudel verraten. Ich konnte ihnen das doch nicht wirklich antun ... oder?

Fast hätte ich mich an meinem Scotch verschluckt, als ich ihre Bemerkung hörte. Doch ich ließ mir meine kurze Überraschung nicht anmerken, im Gegenteil. Mit einem überheblichen und selbstsicheren Grinsen sah ich Hayley an. "So? Du stehst also auf böse Jungs? Was für eine interessante Information,"sagte ich amüsiert und bei ihren nächsten Worten konnte ich nicht anders, als leise zu lachen. "Ja, du hast recht. Wobei.....woher willst du das wissen? Probier es aus,"sagte ich mit einem provozierenden Grinsen im Gesicht.
'Die Kleine würde sich sowieso nicht trauen. Sie denkt ja jetzt schon das ich keine gefühle mehr habe und das stimmt auch. Ich fühle nicht. Zumindest nicht für sie, noch für irgendwelche menschlichen Idioten oder Vampire. Mit einer Ausnahme....einer blonden Ausnahme,' dachte ich lächelnd. Schnell riss ich mich jedoch wieder zusammen und konzentrierte mich auf Hayley. Sie schien jedoch nichts mehr sagen zu wollen, sie wirkte eher nachdenklich. "Na. Fragst du dich ob du nicht doch einen Fehler gemacht hast, als du gesagt hast du schließt dich mir an?"

Ich hob fragend eine Augenbraue und sah ihn aus den Augenwinkeln an. "Ausprobieren? Was genau meinst du damit?" Schwer ließ es mich schlucken, als er meinen Gedankengang offenbar so leicht durchschaut hatte. Doch mit einem sicheren Auftreten sah ich ihn an und schüttelte daraufhin den Kopf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keinen Fehler begangen habe. Es ist nur ..." Ich schüttelte den Kopf. Nein, anvertrauen würde ich es ihm definitiv nicht. Ich wusste schließlich selber nicht, was gerade mit mir abging und es verwirrte mich einfach. Dieser Drang, mich ihm doch aus freien Stücken anschließen zu wollen, wurde immer stärker und ich wusste einfach nicht, woher das rührte. "Nichts, vergiss es", meinte ich also nach kurzen Überlegungen und bestellte mir einen Cosmopolitan.

"Finde es selbst heraus, was ich damit meinte,"grinste ich. "Doch ich warne dich schon einmal vor. Wenn du mit dem Feuer spielst, kannst du dich auch verbrennen Liebes. Und noch was. Ich liebe Spiele. Also pass auf, sonst brichst du noch meine Regeln,"lachte ich auf. Diese Rolle, wo Hayley nichts wusste, ich jedoch umso mehr, war für mich mehr als belustigend. Doch wurde ich auch wieder etwas ernster, als sie mir schwor, dass sie zu mir halten würde. "Na gut Liebes. Ich glaube dir. Jetzt hast du auch keine andere Wahl mehr. Du gehörst zu mir und meinen Leuten!" raunte ich nahe ihrem Ohr.
Als sie weiter erzählte, trank cih zwischendurch immer mal wieder von meinem Drink, doch als Hayley sich slebst unterbrach, sah ich sie neugierig an. "Was? Sag es mir! Sofort!" forderte ich.

Ich sah ihn mit gemischten Gefühlen an, blieb aber überraschend ruhig, als er mich aufforderte, es ihm zu sagen und ich wusste, dass ich mich dagegen nicht zur Wehr setzen konnte. Also sprach ich es offen aus. Und es war die Wahrheit. "Ich fühle mich irgendwie immer mehr dazu hingezogen, mich dir aus freien Stücken anzuschließen. Zuerst waren die Gedanken an Tücke und Verrat da, aber jetzt ... ich sag es nur ungern, aber: Ich glaube, ich könnte Gefallen daran finden, zu deinen Leuten zu gehören." Es war, als hätte er mich manipuliert, aber davon hätte ich etwas gemerkt und heute hätte er gute Karten dazu, denn ich war nicht auf Eisenkraut. Aber offenbar schien er das nicht vorgehabt zu haben und trotzdem erzählte ich ihm die Wahrheit. Was war das bloß?

Forschend sah ich sie an, als sie auch schon unter meinem Blick einknickte und mir alles erzählte. Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch. 'Das war wirklich mehr als interessant. So wie sie es erzählte, hörte es sich an wie eine Manipulation. Nur hatte ich sie nicht manipuliert. Also konnte ich den Gedanken schnell wieder verwerfen!' "Nun Liebes. Du brauchst keine Angst haben. Zumindest nicht wenn du mich nicht verrätst oder mich versuchst zu verlassen. Ich werde dich nämlcih finden, egal wie lange es dauert, egal wo du sein wirst! Ich werde dich dann finden und zur Strecke bringen. Auch wenn es eine Schande wegen deiner Schönheit wäre,"sagte ich grinsend und nahm eine ihrer Haarsträhnen in meine Hand, doch schnell ließ ich auch wieder von ihr ab.
"Keine Sorge an den Verrat an deinen kleinen Freunden wirst du dich gewöhnen und sie können dir auch nichts antun. Du stehst unter meinem Schutz!" erklärte ich sachlich und trank den Rest meines Glases aus.

Ernst sah ich ihn an. Mit diesen Worten hatte er meine Befürchtung bestätigt: Ich würde aus dieser Sache hier nicht mehr herauskommen. Ich zog an dem Strohhalm meines neuen Drinks und spürte, wie die kühle Flüssigkeit brennend meine Kehle hinunterfloss. "Und was, wenn dir plötzlich einfällt, dass du mich nicht mehr gebrauchen kannst? Wirst du mich dann auch so leicht erledigen wie deine ganzen Hybriden?" Ich konnte nicht leugnen, dass ich trotz seines Versprechens, mir würde nichts passieren, immer noch Angst vor ihm hatte. Zwar war es beruhigend, unter seinem Schutz zu stehen, aber wer schützte mich vor ihm? Und das würde mein schlechtes Gewissen gegenüber meinen 'Freunden' auch nicht besser machen.

Ich grinste bei ihrem Satz. Allein schon, dass sie dies laut ausgesprochen hatte, zeigte mir, dass sie Angst vor mir hatte. Das war wahrscheinlich auch besser so. Ich ließ nie jemanden an mich ran. Schon gar nicht, wenn mir diese Leute immer nur gehorchten. Das sah cih zwar gerne, fand ich aber auch unglaublich langweilig. Da war Hayley anders. Ich bin mir sicher, mit ihr wird es eine sehr abwechslungsreiche Zeit werden!
"Ach meine Liebe, das weiß ich doch jetzt noch nicht, was dann passiert. Und meine Hybriden musste ich umbringen! Ich hatte keine Wahl. Sie haben mich verraten! Sie mussten die Konsequenzen tragen, die in diesem Fall der Tod war,"sagte ich gleichgültig. "Wie du merkst....übernatürliche Wesen töte ich niemals grundlos. Wenn du mir also kein Grund lieferst, wirst du auch nicht sterben!" sagte ich in einem Ton, der keine weiteren Fragen zuließ. Kurz sah ich auf die Uhr und zog dann mein Handy aus der Tasche. Schnell wählte ich die Nummer und jemand ganz bestimmtes ging ran. "Kyle!" sagte ich erfreut und grinste. "Du schuldest mir noch etwas, erinnerst du dich? Ich habe dich damals vor dem Tod bewahrt mein Freund. Also...ich möchte das du jemanden für mich findest. Du solltest diese Person kennen, wenn auch nur vom Aussehen her. Ich will, dass du mir Elena Gilbert anschaffst. Ich brauche sie. Sie sieht aus wie Katerina! Also wirst du sie finden!" sagte ich halb befehlend, halb belustigt. Nachdem mir Kyle eine Zusage gegeben hat, legte ich auf und winkte die süße, unschudlige Kellerin von eben wieder heran. "Hallo meine Hübsche. Wie wäre es mit einem Drink?" fragte ich verführerisch. "Gerne, was möchten Sie denn noch?" fragte sie naiv. "Wie wäre es mit deinem Blut?" fragte ich grinsend und noch bevor sie wusste wie ihr geschah, zog ich sie zu mir rüber und sah ihr tief in die Augen. "Nicht schreien. Es wird auch nicht lange weh tun." Sie nickte mechanisch und ich führte ihr Handgelenk zu meinem Mund. Genüßlich stieß ich meine Zähne in ihre Haut und schon floss die wundervolle, süße Flüssigkeit in meinen Mund. Ich gab ein leises Knurren von mir. Ich hatte lange nicht mehr solch ein gutes Blut getrunken.

Ich nickte nur stumm, denn ich hatte gemerkt, dass ich offenbar keine Fragen mehr stellen sollte. Und nur ungern wollte ich ihn wütend machen. Ich lauschte seinem Gespräch, bei dem mir fast die Luft wegblieb. Elena sollte sich also wieder einmal warm anziehen. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich kurz mich entschuldigen und auf Toilette gehen wollte, nur um sie zu warnen. Aber in seiner Nähe war das einfach zu riskant. Also blieb ich sitzen und fühlte mich weiterhin einfach nur machtlos. Wenn man es genau nahm, hatte ich ihm meine Seele verkauft. Was für ein grausiger Gedanke! Als er geendet hatte, nahm er sich das Blut einer Kellnerin, wobei ich leicht angewidert das Gesicht verzog. Nicht, weil er das Blut trank, sondern weil diese Kellnerin alles andere als sauber aussah. Aber was wusste ich denn schon vom Geschmack eines Vampirs? Gar nichts. Ich trank mein Glas leer und beobachtete ihn, wie das Blut seine Mundwinkel hinunterfloss. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein genervtes Seufzen und war in dem Moment wirklich froh darüber, dass der Alkohol in meinem Kopf bereits Wirkung zeigte.