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Ich trank, bis das Blut für den Körper gerade so reichte, das die Kellnerin weiterarbeiten konnte. Ich löste mich von ihr und sah sie grinsend an. "Danke meine Liebe,"sagte ich und befreite sie wieder von meiner Manipulation, sodass sie ahnungslos wieder an die Arbeit ging. Dann wandte ich mich zu Hayley um und sah sie prüfend an. Als ich ihre angewiderten Blick bemerkte, lachte ich leise auf. Gleichzeitig nahm ich mir eine der Servierten und wischte mir den Mund sauber. Einmal kurz folgte ich ihrem Blick zu der Kellnerin. "Weißt du Liebes. Bloß weil sie nicht so.... nun ja.... gepflegt aussieht, heißt das nicht, dass so auch ihr Blut schmeckt,"erklärte ich lächelnd. "Du musst wissen, dass sie fast kein Geld hat. Gerade genug um zu überleben. Deshalb sieht sie aus, wie sie aussieht. Und hätte sie das Geld, wäre sie mit größter Wahrscheinlichkeit eine Schönheit!" sagte ich ehrlich und nickte zu der Kellnerin, welche gerade einen anderen Mann bediente. "Und ihr ungepflegtes Aussehen hat keinerlei Einfluss auf ihren Blutgeschmack. Du wirst es später noch lernen, wenn du auch Blut trinkst. Ihr Blut war nämlich rein. Sie war immer das brave Mädchen und hat nie Drogen genommen oder Sachen mit zuviel Fett gegessen. Und sie isst gerne Früchte. Woher ich das weiß? Von ihrem Blut! Ganz einfach,"sagte ich amüsiert. Na gut nicht alles hatte mir ihr Blut verraten. Das sie wenig Geld hat, war reine Aufmerksamkeit.

Ich hörte ihm zu, konnte er mir aber durchaus nicht vorstellen, dass er das alles nur aus ihrem Blut erfahren hatte. Zumindest das mit dem Geld nicht. "Okay, also sollte ich mir wohl keine vorschnellen Meinungen über die Leute hier bilden", meinte ich. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Doch eine Frage brannte mir immer noch auf der Zunge und hoffte, dass er es nicht schon wieder irgendwie falsch verstehen würde, aber ich musste sie ihm einfach stellen. "Wieso ... muss ich eigentlich ein Hybrid werden, um an deiner Seite zu kämpfen?" Ich hatte irgendwie Angst vor dem Dasein als halber Vampir. Blut zu trinken war nicht unbedingt eine Sache, die ich mir zum Hobby machen wollte. Aber wenn ich wiederum an die ganzen Vorteile eines Vampirs dachte, würde ich vielleicht nicht allzu angeneigt sein. Man müsste vielleicht erst einmal die ganzen Vor- und Nachteile eines solchen Lebens abwägen. Klaus war schon tausend Jahre alt, wäre ich dann auch unsterblich? Ich meine, als typischer Wolf würde ich es vielleicht auf ein paar hundert schaffen, wenn überhaupt. Aber als halber Vampir? Schon keine schlechte Sache, wenn es denn so wäre.


"Nein, das solltest du nicht,"sagte ich lächelnd und beobachtete noch ein Weilchen die Kellnerin, bevor ich mich wieder an Hayley wandte um ihre Frage zu beantworten, welche sie mir gerade gestellt hatte. "Das fragst du mich jetzt nicht wirklich oder?" fragte ich amüsiert und mit hochgezogenen Augenbrauen. "Weil ich eine Armee haben möchte von Hybriden. Es ist zwar noch kein Krieg, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Außerdem wird sich niemand trauen mich anzugreiefn, wenn ich eine ganze Armee habe,"sagte ich grinsend. "Und warum ein Hybrid? Liebes, du musst zugeben, die Frage ist nur sehr wenig durchdacht gewesen. Ein Hybrid ist sehr viel stärker als ein Werwolf und auch stärker als ein Vampir. Er ist schneller und kann Vampire mit einem einzigen Biss ausschalten. Wir sehen besser, riechen besser und unsere Reflexe sind besser. Außerdem sind wir unsterblich und nur sehr schwer zu töten. Der einzige Nachteil ein Hybrid zu sein, ist das man mehr Schwächen hat. Wir vertragen weder Eisenkraut noch Wolfs-Eisenhut. Und wir können durch Enthauptung, der Entfernung des Herzens und durch einen Pfahl ins Herz sterben. Aber wie gesagt wir sind auch deutlich strapazierfähiger als Vampire oder gar Werwölfe," erklärte ich ihr sachlich. "Hast du noch mehr Fragen zu Hybriden?" fragte ich, als mein Handy klingelte. Schnell hob ich ab. "Hast du sie gefunden?" - "Ja, Sir. Wie sie es verlangt haben! Bin ich nun frei?" - "Na endlich. Ja, du bist frei Kyle," sagte ich und legte auf. Dann wählte ich schnell eine andere Nummer. "Maria Darling! Es ist soweit. Finde Kyle und töte ihn!" befahl ich ihr grinsend und legte wieder auf. Als ich Hayleys Blick bemerkte, wandte ich mich lanchend zu ihr um. "Jetzt siehst du was passiert wenn man mich verrät!"

Etwas beschämt sah ich ihn an. Toll, also hatte ich ihm wohl eine dumme Frage gestellt. Aber was konnte ich denn dafür, dass ich mich in diesem ganzen Hybriden-Ding nicht auskannte? Ich räusperte mich kurz und schüttelte dann den Kopf. "Keine weiteren Fragen", murmelte ich und hörte seinen beiden Gesprächen daraufhin zu. Beim letzten stockte mir kurzzeitig der Atem. Okay, das geschah also mit denjenigen, die ihn verrieten und erneut musste ich eine Frage stellen. Er musste inzwischen komplett genervt davon sein. Aber das war einfach alles so neu für mich. Und dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass Klaus wirklich so abgrundtief böse und voller Hass war. "Was .. hat er getan? Ich dachte, er hätte Elena für dich ausfindig gemacht?!" Ich war wirklich gespannt, inwieweit dieser Kyle Klaus hintergangen hatte. Schließlich hatte ich das aus den vorherigen Gesprächen nicht ausmachen können. Und wieder einmal wurde mir nur zu sehr bewusst, dass seine Falle mir gegenüber voll zugefallen war. Und es gab kein Entrinnen.


Ich seufzte bei ihrer weiteren Frage. "Weißt du eigentlich, dass du unglaublich neugierig bist? Das mag mal eine gute Eigenschaft sein, jedoch sind auch schon einige an dieser gestorben," sagte ich ernst. "Aber wenn du es unbedingt wissen willst. Kyle ist ein Vampir, der schon vor ungefähr 600 Jahren für mich gedient hat. Damals als Katerina, die erste Doppelgängerin, von meinem damaligen Schloss geflohen ist, wegen meinem liebeskrankem idiotischen Bruder, habe ich meine Wachen nach ihr suchen lassen. Kyle war einer von ihnen. Nun ja....Kyle hat sie damals auch gefunden gehabt. Jedoch war er dumm genug sich genauso von ihr um den Finger wickeln zu lassen, wie mein Bruder. Er hat sie gehen lassen und ihr auch noch Schutz geboten. Er hat ihr gesagt, wohin sie gehen soll um vor mir zu fliehen und das sie sich in einen Vampir verwandeln soll, da sie dann schneller auf Reisen sei. Wie du siehst....hat er mich verraten. Damals habe ich es herausgefunden und war kurz davor ihn umzubringen, als ich es mir anders überlegt hatte. Er sollte leiden. Und das möglichst lange. Also ließ ich ihn fliehen und er musste all die Jahre in Angst leben. Seine Handynummer hatte ich schon lange und da ich dachte, es wird Zeit für ihn zu sterben...habe ich ihn in meinen Plan mit eingebaut. Jetzt ist er tot und meine treue Freundin Maria wird mir gleich den Doppelgänger bringen. Und dann wirst du mein erster neuer Hybrid!" grinste ich.

Ich riss meine Augen auf. Vor 600 Jahren? Und erst jetzt übte er Rache an diesem Vampir aus? Irgendwie musste ich innerlich zugeben, dass mir dieser Vampir leid tat, auch wenn ich ihn nicht kannte, aber so etwas hatte einfach niemand verdient. Um diese düsteren Gedanken zumindest für einen Abend loszuwerden, bestellte ich mir direkt einen weiteren Drink, obwohl ich bereits bemerkt hatte, wie mir diese allmählich zu Kopf stiegen. Aber ich glaubte, dass ich das jetzt einfach brauchte. Und es war ja nicht so, als würde Klaus wirklich Interesse daran haben, über mich herzufallen. Egal in welcher Art. "Sorry, ich will eigentlich nicht so neugierig sein. Aber das ist alles so neu für mich. Ich weiß nunmal noch nicht, wie es in deinem Team zur Sache geht, auch wenn ich es mir gut vorstellen kann." Ich verschluckte mich beinahe an meinem neuen Drink. Sein erster neuer Hybrid! Ich glaube, um das irgendwie lustig zu finden, musste ich einfach noch mehr trinken. Noch viel mehr! Doch ich ließ mir von dieser Unsicherheit nichts anmerken und sah ihn mit einem charmanten Lächeln an. "Ich fühle mich geehrt, dein erster neuer Hybrid zu werden." Ob die Verwandlung wehtat?, fragte ich mich, traute mich allerdings nicht, ihm auch diese Frage zu stellen. Früher oder später würde ich es ja sowieso am eigenen Leib erfahren.


Sagen tat ich ihr das jedoch nicht. "Liebes das System in meinem "Team" zu verstehen ist leicht. Ich befehle und ihr führt den Befehl aus! Das wars!" sagte ich grinsend. Und dann kam auch schon mein Drink. "Danke sehr meine Liebe,"lächelte ich charmant und trank direkt einen Schluck. Rotwerdend wandte sich die Bedienung von mir ab und ich drehte mich zu Hayley. Amüsiert hob ich die Augenbrauen hoch. "Du fühlst dich also geehrt? Nun... sehr charmant ausgedrückt," sagte ich belustigt und langsam musste ich zugeben, dass mich dieses Mädchen wirklich unterhielt und mir Abwechslung bot.
Unser Gespräch wurde dann allerdings erneut durch mein Handy unterbrochen. "Maria, meine Lieblingshexe! Wo bist du? Oder eine bessere Frage, wo ist Elena? Ist sie bei dir?" fragte ich mit einem ungedulidgen Unterton. "Ja, natürlich ist sie bei mir Klaus! Alles ist nach Plan verlaufen. Können wir uns treffen?" - "Selbstverständlich. Wir treffen uns im "From The Dark","sagte ich. "Natürlich! Wenn du willst, tanze ich für dich,"schnurrte sie und ich musste leicht lächeln, bevor ich einfach so auflegte. "Ich schätze wir müssen weitergehen. Es wird Zeit in einen Nachtclub zu gehen,"lachte ich leise und stand auf.



Dann sah ich sie einfach nur emotionslos an. Als sie sich auf mich zu bewegte, beobachtete ich jede einzelne Bewegung von ihr. Ich war wirklich überrascht als sie ihre Arme um mich schlang. Doch schnell hatte ich meine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und nahm ihre Hände von meiner Brust. Langsam drehte ich mich zu ihr um und legte meine Hände an ihre Hüfte. Mit einem kräftigen Ruck zog ich sie an mich und sah ihr tief in die Augen. "Vorsicht kleiner Wolf....,"raunte ich und lehnte mich weiter vor um in ihr Ohr zu flüstern. "Wenn du dich so einem Mann an den Hals schmeißt, kann es sein das er sich irgendwann das nimmt, was du ihm förmlich anbietest!" Ich grinste und verweilte eine Zeit lang so nahe bei ihr. Sie roch wirklich gut. Doch bevor ich in die Versuchung kam sie zu beißen zog ich mich wieder etwas zurück. "Und jetzt komm endlich! Wir haben noch viel zu tun!" sagte ich mit einem selbstgefälligem Grinsen, nahm ihre Hand und zog sie einfach mit raus in die Nacht. Direkt auf den Weg zum Nachtclub von New Orleans.

Ich schluckte schwer. "Das ... war keine Lüge", versuchte ich so selbstsicher wie möglich zu klingen. Als er mich mit einem kräftigen Ruck zu sich zog und ich ihm so nah stand, blieb mir fast die Luft weg. Ich sah ihm ernst in die Augen, doch wollte ich vor ihm keine Angst zeigen. Das würde er nicht noch einmal von mir zu sehen bekommen. "Vielleicht will ich ja auch einfach, dass du es dir nimmst", hauchte ich leise und konnte nicht genau sagen, ob ich das aus freien Stücken sagte oder es doch an dem Alkohol lag, den ich inzwischen intus hatte. Er löste sich wieder von mir. Hatte ich es mir eingebildet oder waren kurzzeitig die dunklen Adern unter seinen Augen zum Vorschein gekommen? Ich biss mir auf die Lippe. Jetzt schien ich ihn nicht länger hinhalten zu können. Aber ich wollte immer noch kein Hybrid werden. Ich wollte kein Blut zu mir nehmen und verdammt dazu sein, ein halber Vampir zu werden. Das wollte ich nicht! Aber wie konnte ich ihn nur davon überzeugen, dass ich auch als Wolf stark genug war, um gegen Vampire oder sonstige kämpfen zu können? Ich meine, ich war diesen Blutsaugern sowieso schon überlegen. Ein Biss und ihr Todesurteil war besiegelt. Irgendwie musste er sich doch überreden lassen ... Aber vorerst sagte ich nichts darauf und folgte ihm zum nächsten Club.


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