Während ich sie so wütend anstarrte und sie anfuhr, merkte ich wie sich ihr Blick veränderte. Ihre Augen wirkten leicht glasig und sie sah nicht wirklich gut aus. Sofort hielt ich inne mit meiner Schimpftirade. Mein Blick blieb zwar ernst und verärgert, doch ich schrie sie nun nicht mehr an. Schließlich ließ ich sie nach ein paar weiteren Minuten los und trat einen Schritt von ihr zurück. Dies nutzte sie sofort aus und setzte sich an einen Tisch, der nicht weit entfernt von uns stand. Ihren Satz vernahm ich und würde ihr diesen gefallen auch kurzzeitig tun, denn Maria kam sofort zu mir hinüber und sprach eindringlich auf mich ein. Ich hörte ihr nur halbwegs zu, denn ich beobachtete noch immer Hayley, welche sich nun Alkohol bestellte, trotz ihre Wissens, das sie schwanger ist. Ich schüttelte den Kopf. Sie will das Kind behalten und dann riskierte sie es und trank Alkohol?
Als Maria mich schließlich schon beinahe anschrie und um meine Aufmerksamkeit lechzte, wandte ich mich ihr schließlich doch genervt zu. "WAS?" knurrte ich bedrohlich und sofort sackte sie in sich zusammen. Dann fing sie mir kleinlaut von ihrem Plan zu erzählen. Am Ende sah ich sie gereizt an. "Keine schlechte Idee mit dem Nachfolger, wenn man bedenkt, dass ich EWIG lebe und mein Kind womit nie meinen Platz einnehmen könnte!" Maria schien noch mehr in sich zusammenzusacken, doch ich ignorierte das, bis sie mit einer weiteren Idee kam. "Ja, aber wenn es doch irgendwie unter irgendwelchen Umständen herauskommen sollte, das du ein Kind hast, kannst du sagen, dass er oder sie dein Nachfolger wird. Die anderen Vampire denken sicherlich nicht soweit, dass du ewig lebst!" versicherte sie mir. Nachdenklich sah ich sie an. DIESE Idee war wirklich nicht allzu dumm.
Vielleicht sagte ich das aber auch nur, weil ich es mir nicht vorstellen konnte Hayley zu misshandeln und so das Baby zu töten.
Ich nickte schließlich. Ohne ein Danke ging ich zu Hayley rüber und nahm ihr den Drink aus der Hand. "Aber aber Liebes....du solltest keinen Alkohol trinken wenn du schwanger bist!" sagte ich mit einem frechen Lächeln. "Verzeih mir wegen eben. Ich war nur ziemlich überrascht wegen der Situation!" erklärte ich.

Misstrauisch schielte ich zu den beiden hinüber und konnte einfach nicht fassen, dass Klaus tatsächlich auf ihren Vorschlag einging. Dieser Abend wurde ja immer besser, dachte ich sarkastisch und bereute es inzwischen, mit ihm überhaupt geschlafen zu haben und das auch noch gleich ZWEImal. Wieso hatte ich auch nicht daran gedacht, dass ein Hybrid unter Umständen zeugungsfähig war? Weil ich es wohl gar nicht gewusst hatte. Aber was solls, passiert war passiert und ändern oder gar rückgängig machen konnte ich es nun sowieso nicht mehr.
Als er dann zu mir herüberkam, spannte sich jeder Muskel einzeln in mir an. Sauer warf ich ihm einen Blick zu, als er mir das Glas aus der Hand nahm. Obwohl ich ja schon froh darüber war, irgendwie. Doch stand ich auf, sodass ich dicht vor ihm stand. "Was auch immer du vorhast, lass dieses Kind aus dem Spiel. Ich werde nicht zulassen, dass es genauso nach deiner Pfeife tanzt wie all deine kleinen Hybriden." Außerdem brauchte er auch jetzt gar nicht so nett tun, schließlich wusste ich, dass das nicht der wahre Klaus war. Er hatte nur eine Maske aufgesetzt, um dieses Kind wahrscheinlich für seine kranken Spielchen zu gewinnen. Aber da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Wie schon gesagt, ich werde dieses Kind mit meinem Leben schützen. Auch wenn ich mich dabei mit seinem Vater anlegen musste!

Ich hatte mit ihrer Reaktion gerechnet. Wirklich. Aber trotzdem empfand ich etwas, dass sich mal nicht wie Wut anfühlte, sondern eher wie.....Enttäuschung? Nein, sicherlich nicht. Ich glaube jetzt gehts los....niemals!
Als sie sich vor mir aufbaute, blickte ich sie weiterhin ruhig an. Ich hatte mich vorhin schon so fürchterlich aufgeregt, sodass nun erst einmal meine Wut für heute Abend einigermaßen abgeklungen war.
"Hayley....Liebes....ich werde das Kind nicht für irgendwelche meiner Spiele benutzen. Wirklich. Ich gebe dir mein Wort! Du kannst in Ruhe und in Frieden mit dem Kind leben. Und wie du verlangst, werde ich dem Kind finanziell alles ermöglichen. Sicherlich werde ich auch den ein oder anderen Tag vorbeikommen. Je nachdem, wie es sich anbietet. Aber du kannst nicht von mir verlangen, dass ich ein Vater werde. Ich wollte nie Kinder.... und ich will es immer noch nicht!" sagte ich ernst. Wobei das ein wenig gelogen war. Natürlich wollte ich einmal Kinder haben. Aber das war zu den Zeiten, in denen ich noch ein Mensch war und in Tatia verliebt war.
Das war nun aber alles schon Ewigkeiten her.
Nachdenklich sah ich kurz auf die Tischplatte, ehe ich mich wieder der braunhaarigen Schönheit zuwandte. "Ich werde das Kind erst ins Spiel bringen, wenn es irgendwie heraukommen sollte, dass ich Vater geworden bin. Wobei ich selbst dann nur sagen werde, dass ich ein Kind gebraucht habe, um einen würdigen Nachfolger zu haben, welcher dazu auch noch zu meiner Blutlinie gehört! Es wird dem Kind also nicht schaden! Ich werde parktisch nur eine Ausrede für ihn der für sie erfinden!" sagte ich schulternzuckend.

Ich glaubte ihm kein Wort von dem, was er mir hier vorsäuselte. Angewidert schüttelte ich den Kopf. "Wieso erzählst du dann nicht gleich, dass das Kind nur ein dämlicher Unfall war? War es doch auch! Und das würde dir wahrscheinlich auch niemand übelnehmen, dann wärst du ja trotzdem noch der größte Schrecken für alle", fauchte ich. Außer von mir, denn mehr und mehr spürte ich, wie sich meine Angst vor ihm verlor. Für mein Kind würde ich schließlich alles tun und allmählich spürte auch ich, dass ich nicht mehr alleine für mich sorgen musste. "Und auf dein Wort kann ich auch gut verzichten. Wenn das von dir kommt, dann sind das doch sowieso nur leere Versprechungen!" Woher ich auf einmal diesen Mut nahm, konnte ich mir selber nicht beantworten. Aber es war mir egal. Er würde mir sowieso nichts antun. So hoffte ich zumindest! "Leb wohl, Klaus." Ja, ich war wirklich gerade so dumm, ihm den Rücken zu kehren. Aber ich war nun einmal einfach so sauer, auf ihn, auf Maria, auf mich. Und so lief ich schnurstracks hinaus aus dem Grill und offenbar schien er mir dieses Mal nicht folgen zu wollen, worüber ich auch sehr erleichtert war. Ich zog meine Jacke enger um meinen Körper, während ich eine dunkle Gasse entlanglief, wo kaum Licht hineinfiel. Es war kühl geworden und offenbar machte sich das Wetter für einen Sturm bereit.
Und dann war da plötzlich dieses Geräusch, welches ich dicht hinter mir vernahm. Schnell drehte ich mich um, doch ich sah nichts weiter als einen leeren Weg und dann wieder ein Geräusch, dieses Mal von der anderen Seite. Erneut drehte ich mich um, doch auch dieses Mal war nichts zu sehen. Ich musste schwer schlucken. "Klaus, lass den Mist", murmelte ich und wurde plötzlich gegen die Wand gedrückt. Erschrocken musste ich feststellen, dass es sich nicht um Klaus handelte, sondern um einen wie ich bemerkte anderen Hybriden. Seine kalten Finger umschlossen meinen Hals und schnürten mir somit die Luft ab. Ein gehässiges Funkeln blitzte in seinen Augen auf und seine Fangzähne kamen zum Vorschein. Die Angst schien meine Muskeln zu lähmen, denn ich war nicht in der Lage, mich zu rühren oder auch zu wehren.

Stumm hörte ich Hayleys Worten zu, welche sie mir förmlich entgegenschrie. Okay, sie war wirklich wütend. Ich hatte vergessen, wie temperamentvoll sie war und auch wie schnell eine Frau eine Verbindung zu ihrem Kind herstellen konnte. Ich fand es wirklich faszinierend, denn schwangere Frauen, schienen eine Unmenge an Kraft zu haben und würden alles tun um für das Recht ihres Kindes zu kämpfen. Nur das war der Grund, weshalb ich Hayley gewähren ließ und sie nicht zum Schweigen brachte. Obwohl ich dies locker hätte tun können. Allein schon wegen unserer Hybridenverbindung.
Als sie endlich geendet hatte, atmete ich laut aus. Ich wollte eigentlich danach etwas beruhigendes zu ihr sagen oder versöhnliches, allerdings hatte ich dazu keine Chance mehr, denn beleidigt und wütend ging sie aus dem Club. Nachdenklich sah ich ihr nach und kam nicht drumrum ihren Körper beim Hinausgehen noch einmal eingehend zu mustern. Immer wieder stellte ich fest, dass mein Wildfang sehr attraktiv war. Das merkte man alleine schon daran, dass ihr einige Männer hinterher sahen. sofort stimmte mich das wieder wütend und ich hätte denjenigen am liebsten das Herz rausgerissen. Doch ich ließ es und nippte stattdessen gedankenverloren an dem Drink, den ich Hayley weggenommen hatte. Ich merkte nicht wie die Zeit verging. Schließlich war der Drink leer und ich stand auf. Hayley war nun schon ziemlich lange weg und ich musste sehen, wo sie war. "Leb wohl Maria!" sagte ich grinsend und ging einfach. Draußen war es bereits sehr dunkel geworden, wobei das für meine Hybridenaugen kein Problem darstellte. Leicht vernahm ich ihren Duft in der Luft und folgte diesem einfach. Irgendwann vernahm ich ein Geräusch. Misstrauisch und davon angelockt, näherte ich mich diesen und kam an eine dunkle Gasse, wo ich einen Kerl, welcher eindeutig nach Hybrid roch, sich an einer Frau zu schaffen machte....Moment mal. Das war MEINE Frau!....was dachte ich denn da? Naja auf jeden Fall gehörte Hayley mir! So meinte ich das. Rasend vor Wut ging ich auf den Kerl zu. "Hey. Behandelt man so etwa eine Dame?" knurrte ich bedrohlich.

Ich rang nach Luft und kniff meine Augen zusammen, als ich eine mir sehr bekannte Stimme vernahm. Ich schielte nach rechts und erkannte wie durch einen Schleier Klaus. Er war auch überall, aber zum Glück dieses Mal wenigstens zu einem wichtigen Zeitpunkt. Der Hybrid ließ von mir ab und wandte sich an den Urhybriden. "Du musst Klaus sein", stellte er fest und grinste fies, während ich mich erschöpft die Wand hinabgleiten ließ und auf dem Boden sitzen blieb. Um Klaus machte ich mir keine Sorgen, schließlich konnte ihm niemand etwas anhaben, es sei denn ... Und dann stockte mir erneut mein Atem, als ich plötzlich von zwei weiteren Hybriden hochgezerrt und festgehalten wurde. Dieses Mal wehrte ich mich, aber auch ich kam gegen zwei gleichzeitig nicht an. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als das Geschehen zwischen Klaus und dem Hybriden weiter zu verfolgen. "Vielleicht bin ich nicht der, für den du mich hältst", sprach er in Rätsel und holte plötzlich etwas aus seiner Tasche, das eindeutig ein Stück Holz war. Die Weißeiche! "Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Silas."

"Ja, der bin ich. Anscheinend hast du schon von mir gehört," sagte ich und grinste selbstsicher. Wobei es mich schon ein wenig irritierte, dass der andere Hybrid keine Angst zu haben schien. Vielleicht hatte er bereits von meinem leiblichen Kind gehört? Doch nein. So schnell würde sich das nicht verbreiten. Und ich hätte auch gemerkt, falls und jemand gelauscht hätte. "Lass sie in Ruhe. Sie ist mein und nur ein total dummer Hybrid würde es wagen sich mit mir anzulegen!" knurrte ich warnend. Anstatt irgendetwas darauf zu erwidern, traten zwei weitere Hybriden aus dem Schatten und zogen Hayley grob hoch. Wütend machte ich noch einen Schritt nach vorne.
Ich war wirklich so wütend, dass ich den Satz des einen fast überhört hatte, doch als ich ihn im Kopf nochmal durchgegangen bin, sah ich Silas geschockt an. Das war Silas....aber nicht Silas Körper...deswegen sah er aus wie ein Hybride.
Langsam wurde ich ein wenig nervös, als der Kerl den Weißeichenpfahl herausholte. "Silas ich habe keine Angst vor dir!" knurrte ich. "Ich will nur mein Mädchen zurück und das ist alles!" sagte ich.

Wähernd ich mich immer weiter versuchte zu wehren, lauschte ich dem Gespräch zwischen Klaus und Silas. Wer war er? Ich hatte noch nie zuvor von ihm gehört, würde es aber sicherlich früher oder später herausfinden. Was mir allerdings mehr bedanken gab, war, dass Klaus der Ansicht war, ich sei tatsächlich sein Eigentum. Für wen hielt er sich denn? Ich gehörte ihm nicht, das konnte er sich direkt wieder aus dem Kopf schlagen. Aber ich hatte nun weitaus größere Probleme. Und Silas schien nicht einmal annähernd Angst vor Klaus zu haben. "Wie wäre es mit einem Deal?", hörte ich ihn sagen. Er trat einen Schritt näher auf Klaus zu. "Du besorgst mir das Heilmittel und ich werde im Gegenzug dazu, DANN dein Mädchen freilassen." Ein gehässiges Grinsen trat auf sein Gesicht, das hörte ich an seiner Stimme, auch wenn er mir den Rücken zugedreht hatte. "Wenn es dann nicht schon zu spät ist", fügter er noch hinzu und schnippste einmal kurz mit den Fingern. Urplötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz, die beiden Hybriden ließen mich los und ich sank mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Einer seiner Gefolgsleute hatte mich doch tatsächlich gebissen und obwohl ich ein Hybrid war, könnte dieser Biss tödlich für mich enden, sollte ich kein Heilmittel erhalten. Ich kniff meine Augen zusammen, meine zittrige Hand führte ich an meinen Hals, aus dem das dunkle Blut tropfte. Es tat unglaublich weh. Jetzt wusste ich auch, wie sich all die Vampire fühlten, die ich einmal gebissen hatte und die daran elendig zugrunde gegangen waren.

Ich hörte Silas zu und je mehr er redete, desto mehr regte er mich auf. Was erlaubte der Kerl sich eigentlich? Ich war schließlich die ganze Zeit schon am Leben und er musste gerade erst erwacht sein, wie auch immer. Ich hatte mir schon längst einen Ruf unter den Vampiren gemacht. Silas war nur eine Legende.
Auf Silas "Deal" hin, lachte ich kalt auf. "Ja, sicher. Sag mal für wen hältst du mich? Ich werde dir dein Heilmittel besorgen, aber ich bekommen Hayley schon JETZT wieder!" knurrte ich und trat noch einen Schritt auf ihn zu. Doch plötzlich befahl er einem seiner Hybriden mit einer einfachen Handbewegung, Hayley zu beißen. Als ich sah, wie sie unter Schmerzen zu Boden fiel, steigerte sich meine Wut ins unermessliche. Niemans, außer mir war befugt meinen Hybriden weh zu tun!
"Jetzt reicht es. Lass sie zu mir kommen, oder ich schwöre ich werde dir die Hölle auf Erden bereiten!"

Kalt lachte er auf, doch ich sah alles nur wie durch einen Schleier. "Und ich soll dir abkaufen, dass du mir das Heilmittel besorgst, nachdem ich sie dir ausgehändigt habe? Hältst du mich wirklich für so dumm?" Er schüttelte den Kopf. "Vergiss es. Du hast genau drei Tage Zeit, ansonsten war die Kleine längst einmal dein Hybrid gewesen." Er trat dicht zu mir und strich über meine Wange. "Seit wann findest du eigentlich einen einfachen Hybriden so anziehend?" Erneut drehte er sich zu Klaus. "Und glaub mir, Klaus, ich habe keine Angst vor dir. Du kannst mir nichts anhaben. Ich im Gegensatz, kann dir sehr wohl schaden, aber ich lege es nicht darauf an. Noch nicht, also solltest du keine dumme Tat gegen mich verüben wollen. Das würde dir mehr schaden als mir."
Langsam versuchte ich aufzustehen und sah zu Silas. Meine Beine zitterten und würde jetzt sogar Klaus' Schikanen ertragen, wenn ich nur hier weg könnte. Plötzlich spürte ich, wie mich einer dieser Hybriden am Arm packte und mit sich zog. Mit all meiner übriggebliebenen Kraft setzte ich mich zur Wehr, jedoch vergebens. Verzweifelt sah ich hinüber zu Klaus, während das Brennen an meinem Hals sich merklich ausbreitete und das Gift sich in meinem Organismus verteilte.

Er hatte recht. Sobald ich Hayley an meiner Seite gewusst hätte, wäre ich verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Ich bin nicht sonderlich erpicht darauf Bekanntschaft oder einen Deal mit Silas zu machen. Trotzdem...ich wusste ja, dass Silas schlau war, aber ich hatte trotzdem die Hoffnung, dass er auf diesen billigen Trick hereinfallen würde.
Meine verärgerten Gedanken über meinen misslungenen Plan, wurden je beiseite gewischt, als Silas zu Hayley trat und sie berührte. Wütend knurrte ich auf. Bei seiner Frage steigerte sich meine Wut noch mehr. "Sie ist mein, dass heißt nicht, dass ich sie anziehend finde," fauchte ich wütend. "Es geht dich auch einen feuchten Dreck an, für wen ich etwas übrig habe und für wen nicht!"
Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als er sich wieder direkt an mich wandte. Er hatte meinen wunden Punkt getroffen. Schon immer wollte ich und hatte ich auch geglaubt, dass ich das stärkste und meist gefürchteste Wesen der Welt wäre und jetzt....rutsche ich praktisch auf den zweiten Platz.
"Ach Klaus. Jetzt sei schlau und verschwinde von hier! Finde das Heilmittel. Je schneller du bist, desto schneller bist du wieder bei deiner Mademoiselle....," grinste Silas. "Vergiss es du Bastard! Ich will sie jetzt wieder bei mir und zwar sofort!" schrie ich ihn an. "Ich will sie wenigstens heilen können, verstanden?!" Woher diese unbändige Wut kam wusste ich nicht, doch dann war da noch ein anderes Gefühl, aber das konnte ich noch nicht zuordnen, denn ich hatte es bis jetzt fast noch nie gespürt.

Ich sah, wie Silas nur den Kopf schüttelte und erneut auf Klaus zutrat, während mich dieser Hybriden-Arsch immer weiter zog, sodass ich schon beinahe aus dem Bilckfeld der beiden Konkurrenten verschwunden war. "So baue ich mehr Druck auf dich aus. Die kleine hat somit nur noch drei Tage und du auch, um mir das Heilmittel zu besorgen. Ansonsten ist sie tot und du darfst mit diesem Schmerz dein restliches verfluchtes Leben verbringen", hörte ich ihn noch sagen, als der Hybrid mich um eine Ecke zog und mich dort gegen eine Wand drückte. Wieso konnte ich nichts gegen diese Bastarde ausrichten? Ich fühlte mich so schwach und hilflos und das war ein Gefühl, mit dem ich einfach nicht umgehen konnte. "Wir sollen dich wegbringen, aber wie wäre es vorher noch mit ein wenig Spaß?" Nun trat auch der zweite Hybrid neben ihn, mein Herz klopfte wild gegen meine Brust und meine Augen weiteten sich vor Angst. Bitte nicht, schoss es mir durch den Kopf, als ich auch schon eine kalte Hand unter mein Shirt gleiten spürte und eine andere sich auf meinen Mund legte, sodass ich nicht einmal einen Schrei von mir geben konnte. Ich drückte mich näher gegen die Wand, als würde das etwas helfen, aber das tat es nicht. Ich konnte nicht einmal auf die Hilfe nun von Klaus hoffen, denn dieser war immer noch damit beschäftigt, Silas zu verjagen.

Ich beobachtete, wie diese dreckigen kleinen Verräter Hayley mitsamt meinem Nachfolger mit sich zogen. Meine Wut steigerte sich nur noch mehr. Silas schien darüber sehr amüsiert zu sein. Doch falles er glaubt ich würde betteln, hat er sich geschnitten. Ein Mikaelson bettelt nicht! Schon gar nicht wenn er das mächtigste Wesen der Welt ist. "Hör mir genau zu. Wie oft soll ich es dir noch sagen. Sie bedeutet mir nichts, nur ist sie mein erster neuer Hybrid und sie ist unglaublich stark. Ich brauche sie also noch! Und ich habe keine Ahnung wo dein bescheuertes heilmittel ist Silas! Besorg es dir also selber!" knurrte ich und funkelte ihn wütend an. Als ich plötzlich ein gefährliches blitzen in seinen Augen sah, wusste ich, ich war zu weit gegangen....doch war mir das nicht eigentlich egal?
Als ich mich das fragte, war Silas auch schon hinter mir und stieß mir den Weißeichenpfahl direkt neben mein Herz. Ich schrie wütend auf und sank auf die Knie. Silas Hand lag auf meiner Schulter, während er den Pfahl wieder hinaus zog. "Das kommt davon, wenn man mich reizt Niklaus!" sagte er gefährlich leise neben meinem Ohr, während ich heftig ein und ausatmete, da ich das Gefühl hatte ein Splitter würde noch in meinem Rücken stecken. "Aber wie du willst. Hol dir dein Mädchen, wenn du dazu in der Lage bist. Ich werde sie hier beißen und ihr Blut trinken und dann werde ich immer wissen wo sie sich befindet!" sagte Silas warnend. "Solltest du also versuchen mit ihr zu flüchten, werde ich immer schneller sein als ihr!" grinste er. "Ein ... Mikaleson....flüchtet....nicht!" keuchte ich und stand langsam wieder auf. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, ging ich in die dunkle Gasse. Silas heimtückisches Grinsen bemerkte ich nicht. Ich folgte dem Weg, bis ich an einer Wand Hayley sah. Als wenn das aber nicht genug wäre, sah ich wie sich zwei Typen an ihr vergingen. Allein schon wie sie sie berührten, machten mich rasend vor Wut und ließen mich meine Schmerzen ein wenig vergessen.
"Finger weg du Bastard!" knurrte ich und war innerhalb weniger Sekunden bei ihnen und hatte das Herz eines der Hybriden in der Hand. Der andere ließ sofort von Hayley ab und ich zog sie zu mir und schmiss das Herz weg. "Wage es niemals dich an ihr zu vergehen!" drohte ich wütend und zog sie besitzergreifend noch ein Stückchen näher zu mir. "Komm wir gehen!" sagte ich schließlich zu ihr.
"

Ich kniff die Augen zusammen und war wie erstarrt. Ich spürte, wie sich seine Hände immer mehr nach oben hinauf zu meinen Brüsten schoben. Und ich konnte es einfach nicht verhindern. Ich war einfach nicht in der Lage dazu. Doch vernahm ich plötzlich seine Stimme und Erleichterung machte sich in mir breit. Er war doch noch gekommen und auch wenn ich wusste, dass er mich nur als irgendeine Trophäe betrachtete, war ich einfach nur froh, dass ich diese widerlichen Hände nicht weiter auf meiner Haut spüren musste. Schnell schon und bevor ich richtig wahrnehmen konnte, was geschah, zog Klaus mich zu sich und ich nickte nur, obwohl es sich eher wie ein Befehl anhörte. Also lief ich mit ihm weiter, bis wir uns von ihnen entfernten, denn erst dann blieben wir stehen und ich sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Ein leises "Danke" murmelte ich, obwohl es mir wirklich zuwider war, mich bei ihm zu bedanken. Mein Biss schmerzte immer noch und die Wunde an meinem Hals pochte, aber eines würde ich nicht tun: Sein Blut trinken, um geheilt zu werden. Ich war mir schließlich nicht sicher, was dieses in mir auslösen würde. Wahrscheinlich würde ich auf ewig in seiner Schuld stehen und ihm nur noch mehr ergeben sein. Ein Zustand, den ich wirklich einfach vermeiden wollte. Gerade als ich wieder ansetzen wollte, etwas zu sagen, vernahm ich Schritte, die sich schnell uns näherten. Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich in einen dunklen Spalt, der uns guten Schutz gab. Aber unser Geruch würde uns verraten. Klaus bedeutete mir, ruhig zu sein und ich nickte nur schwach. Die kleine Spalte war eng und somit berührten unsere Körper sich, aber es war mir egal, solange wir hier lebens rauskommen sollten. Die Schritte verstummten und ich sah einen Schatten, der dicht bei uns stand, aber noch hatte er uns nicht entdeckt. Leicht ängstlich und unsicher sah ich zu Klaus, der schien jedoch mit sich zu kämpfen zu haben. Täuschte ich mich oder schien er Schmerzen zu haben?

Ich warf noch einen letzten Blick auf die Hybriden, bevor ich mit Halyey ging. Ich nahm ihre Hand un zog sie förmlih hinter mir her, doch wir mussten uns beeilen. Vielleicht würde Silas ja nicht die Möglichkeit bekommen sie zu beißen....dann könnte er uns nicht allzu schnell finden.
Wir gingen den Weg zurück, doch kurz bevor wir bei Silas angekommen wären, zog ich sie nach links. Zwischendurch durchfuhr mich immer wieder eine kleine Schmerzenswelle von dem abgebrochenen Weißeichensplitter in meinem Körper.
Wir liefen, bis ich Schritte hinter uns vernahm und blitzschnell schubste ich sie vorsichtig in einen dunklen Spalt. Schnell folgte ich ihr.
In diesem Spalt blieb nicht viel Platz übrig, also waren wir dicht aneinander gedrängt, doch das machte mir nun wirklich nichts aus. Wenn ich wirklich auf meine Gefühle hören würde, würde ich sogar sagen, dass es mir mehr als recht war so dicht neben ihr zu stehen. Aber nein! Ich fühle nicht.....zumindest nicht solche Gefühle!
Ich wagte nicht mich zu bewegen, als ein paar Schatten in unserer Nähe waren. Genau in diesem Moment überkam mich ein neuer, stechender Schmerz. Ich verzog leicht mein Gesicht und versuchte keinen Laut von mir zu geben. Egal was jetzt kommen möge, später muss mir irgendjemand diesen Splitter rausziehen, sonst tue ich es und würde meinen ganzen Körper verschandeln.
Ich wachte aus meinen Gedanken, als ich einen Blick auf mir spürte. Als ich aufsah, blickte ich in Hayleys Augen, welche mich ängstlich musterten. Ich bedeutete ihr sich zu beruhigen und trat irgendwie, sofern es mir möglich ist, noch ein bisschen näher zu Hayley. Im Notfall würde ich sie beschützen, das wusste ich.
Doch ob es nun an der Hybridenverbindung lag, oder an etwas anderem, konnte ich nicht sagen....